Digital auch nach Corona
Seit November finden aufgrund der Corona-Pandemie praktisch alle Sitzungen der städtischen Gremien in Trier digital statt. Trotz des ein oder anderen Verbindungsproblems, das hin und wieder auftritt, fällt das vorläufige Fazit, aus Sicht der FDP-Fraktion positiv aus.
Von Sitzungen des Stadtrates, Ausschüssen, Arbeitskreisen oder anderen Gremien geht keinerlei Infektionsgefahr für die Teilnehmer aus und trotzdem bleibt die Arbeitsfähigkeit vollständig bestehen. Die Gremien tagen und wir als demokratisch gewählte Vertreter der Bürgerinnen und Bürger können unserer Aufgabe vollumfänglich nachkommen.
Es zeigen sich aber auch weitere Vorteile. Die Anreise zur Sitzung entfällt und macht die Teilnahme deutlich einfacher auch für diejenigen, die beispielsweise nicht in Trier arbeiten oder terminlich anderswo gebunden sind und auch für Menschen deren Mobilität beeinträchtigt ist. Familie und Mandat lassen sich auch deutlich besser vereinbaren, wenn Eltern zu Hause bei ihren Kindern bleiben und trotzdem an Sitzungen teilnehmen können. Es ließen sich viele weitere Beispiele dieser Art finden.
Es stellt sich nun die Frage, ob man dieses Mittel nicht auch abseits von Corona in Zukunft stärker nutzen sollte. Natürlich wird es immer sinnvoll sein, dass beispielsweise der Stadtrat grundsätzlich in Präsenz tagt. Aber warum sollte man es nicht in Zukunft ermöglichen, dass sich beispielsweise einige Ratsmitglieder digital dazuschalten? Oder warum sollten einige Ausschusssitzungen nicht auf Wunsch der Mitglieder digital tagen können? Hierzu müsste das Land die Grundlage schaffen. Wir würden uns jedenfalls sehr freuen, wenn die positiven Erfahrungen aus dieser schwierigen Zeit nicht einfach verloren gingen, sondern stattdessen genutzt würden, um daraus zu lernen und die zukünftige Arbeit der kommunalen Gremien zu verbessern.
Tobias Schneider
Fraktionsvorsitzender