Stadtentwicklung und Sicherheit

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Die schreckliche Amokfahrt vom 1. Dezember 2020 in der Trierer Innenstadt hat viele Menschen sehr verunsichert. Es ist daher eine zentrale Aufgabe der Kommunalpolitik dafür zu sorgen, dass sich alle Einheimischen und Gäste auch in Zukunft in unserer Innenstadt sicher fühlen können. In der vergangenen Sitzung des Stadtrates wurde daher das „urbane Sicherheitskonzept“ mit großer Mehrheit beschlossen. Auch die FDP-Fraktion hat dem Konzept selbstverständlich zugestimmt.

Das Sicherheitskonzept soll die Zugangsbeschränkungen zur Fußgängerzone und den angrenzenden Bereichen regeln. Den ersten konkreten Umsetzungsvorschlag betrachten wir allerdings mit einer gewissen Skepsis. Wir befürchten, dass hier nicht immer die Zweckdienlichkeit und Funktionalität im Vordergrund stand, was für die Anwohner und den Lieferverkehr im Alltag zu großen Problemen führen kann.

Wir sehen beispielsweise die Gefahr, dass es im Bereich der geplanten Poller an der Einfahrt zu „An der Meerkatz“ in der Kurve der Mustorstraße zu Stau kommen kann, wenn dort Fahrzeuge halten, um Kinder für die dortige Kita abzusetzen. Risiken für Fußgänger und Autofahrer sollten auf jeden Fall vermieden werden. Auch die angespannte Parksituation in dieser Gegend macht uns Sorgen. Parkplätze dürfen nicht ohne Ersatz entfallen.

Die Installationen aus Pollern und Blockaden werden das Stadtbild unweigerlich stark prägen, daher ist es unerlässlich, auch die Gestaltung zu betrachten. Im direkten Blickfeld von historischen Denkmälern muss deswegen der Position, Anzahl und Optik der Poller ein besonderes Augenmerk zukommen, um ein hochwertiges Erscheinungsbild zu erreichen, beispielsweise im Sichtbereich der Porta Nigra und des Doms.

Isabelle Kulle
Mitglied im Architektur- und Städtebaubeirat